Frank-Walter Steinmeier lernt es nicht – Kritik nach Arcandor Insolvenz
Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerkandidat der SPD, scheint nach der Pleite bei der Europawahl wirklich gar nichts gelernt zu haben. Nach dem die Regierung eine Staatshilfe aus dem sog. „Deutschland-Topf“ für die Arcandor abgelehnt hatte und diese nun Insolvenz anmelden musste, wettert Steinmeier heftig gegen diese Entscheidung, allen voran, gegen Wirtschaftsminister zu Guttenberg. Er meinte sogar wörtlich das „der Arbeitsminister kämpfe für Arbeitsplätze und der Wirtschaftsminister dagegen“. Sagt mal liebe SPD – wo sind euere Wirtschaftsexperten? Habt ihr überhaupt (noch) welche?
Egal welche Experten man in den letzten Tagen (und Wochen) anhört, alle sind sich einig: Mit einer Staatshilfe für Arcandor schiebt man das Problem nur hinaus, da diese zu 100% hausgemacht und in keinster Weise was mit der Finanzkrise etc. zu tun hat. Darüber hinaus wäre es auch eine Wettbewerbsverzerrung wenn man Arcandor nun Steuergelder schenkt und Konkurenzunternehmen, welche ordentlich wirtschaften, dagegen nicht. Alle hören und kapieren das auch, nur die SPD, allen voran Herr Steinmeier, offensichtlich nicht. Das die Wähler der SPD eine Wirtschaftskompetenz absolut nicht zutrauen zeigt die kürzliche Europawahl sehr deutlich. Im Wahlkampf zu dieser Wahl rühmte sich die SPD auch damit stets sofort Hilfen zuzusagen ohne das ganze auch nur ansatzweise nachzurechnen. Die Quittung für dieses „Propaganda-Gerede“ haben wir ja alle an den Wahlergebnissen der SPD gesehen.
Insolvenz ist nicht das Ende, Herr Steinmeier!
Wie Theodor zu Guttenberg schon vielmals sagte muss eine Insolvenz nicht immer das Ende sein, sondern kann auch ein Neuanfang bedeuten. Bei der Arcandor Insolvenz ist es genau so. Die im Arcandor Unternehmen verankerte Thomas-Cook Sparte (im übrigen auch die lukrativste) bleibt von der Insolvenz weitesgehend unberührt. Quelle und Karstadt hingegen werden nun von einem Insolvenzbeauftragten verwaltet und der kümmert sich um alles weitere. Das Weitere wird ein „Teilweise-“ Verkauf von Teilen sein, Interessenten gibt es für beide weiteren Hauptsparten, so ist zum Beispiel die Metro AG an der Übernahme der Karstadt Kaufhäuser stark interessiert und die Otto Gruppe an Quelle, Baby Walz und Co. Im Klartext: Es sind nicht wie viele immer rum possaunen auf einen Schlag 58.000 Menschen arbeitslos! Klar gehene Arbeitsplätze verloren aber das ist in jedem anderem Unternehmen so wenn es, vereinfacht gesagt, nicht so gut läuft. Durch die Insolvenz eines solchen Mischkonzerns gesunden die Unternehmensteile schneller als anders.
Eigentümer drücken sich vor Verantwortung, Herr Steinmeier!
Anstatt mit Wahlkampfparolen nun auf die Union zu schiessen frage ich mich wirklich warum Sie das nicht gegen die Haupteigner des Arcandor-Konzerns machen. Eine Lady Schickedanz und die Sal-Oppenheim Bank wären bei der Rettung viel mehr gefragt gewesen als der deutsche Steuerzahlen (in Vertretung des Staats). Die sind Haupteigner und bekanntlich Millionen, ach was sag ich, Milliardenschwer. Aber warum haben die nicht geholfen? Wahrscheinlich weil die selber erkannt haben das es keinen Sinn macht, oder? Und nun kommen Sie Herr Steinmeier und meinen der Staat sollte aber so dumm sein und das doch tun. Also bei aller Liebe Frank-Walter, da paßt doch was nicht, oder? Ich bin wirklich gespannt ob die SPD auch im weiteren Wahlkampf alles nur schlecht reden wird. Es wäre wirklich angebracht der SPD-Spitze ein kleines Wirtschafts-Seminar zu verschreiben. Die aktuellen Aussagen der SPD erinnern doch sehr stark an die der Linken 🙁 und das ist doch eigentlich die Partei von der sich die SPD stets weit distanziert sieht! Haha, nicht Frau Ypsilanti?