Keine Kündigungen bei der ZF geplant – aber mehr Kurzarbeit
Gestern schockte eine Meldung der „Stuttgarter Zeitung“ viele ZF Mitarbeiter weltweit, in ganz Deutschland und vor allem auch in unserer Region Niederbayern. In Windeseile hatte sich die Meldung der Stuttgarter Zeitung verbreitet wonach beim Autozulieferer ZF weltweit rund 4500 von insgesamt 63.000 Arbeitsplätzen auf der Kippe stehen. Konzernsprecher Georg Demel dementierte dies gegenüber der PassauerNeuen Presse (PNP): „Wir müssen zwar die Kosten weiter senken, halten aber die Mitarbeiter.
Es muss niemand bei der ZF Angst um seinen Job haben“, sagte er. Gernot Hein, Pressesprecher der Passauer ZF-Werke, in denen rund 3900 Mitarbeiter beschäftigt sind (dazu kommen noch 400 die im ZF-Werk Thyrnau arbeiten), versicherte gestern ebenfalls: „Für die ZF-Werke Passau und Thyrnau ist mit dem Betriebsrat eine Standortsicherungs-Vereinbarung abgeschlossen, die bis Dezember 2010 gilt. Betriebsbedingte Kündigungen sind für diesen Zeitraum nicht vorgesehen.“
Alles wird geprüft – mehr Kurzarbeit geplant
Konzernsprecher Demel erklärte jedoch, die massiven Umsatzrückgänge – seit Jahresbeginn im Schnitt um 30 Prozent, in einzelnen Märkten sogar um bis zu 70 Prozent – machen umfangreiche Sparmaßnahmen notwenig. „Wir sind in intensiven Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Da kommt alles auf den Tisch, da wird über alles gesprochen: Übertarifliche Leistungen, Reisekosten, eine Ausweitung der Kurzarbeit, Vorruhestandsregelungen oder das Nicht-mehr-besetzen frei gewordener Stellen“, sagte ZF-Sprecher Demel. Das Sparpaket soll bis mitte Juli stehen und dann mit den einzelnen ZF-Werken abgestimmt werden. Der Passauer ZF-Sprecher Hein wies darauf hin, dass in Passau und Thyrnau bereits seit Monaten alle Einsparmöglichkeiten untersucht werden. Ausdrücklich lobte er die Kurzarbeitsregelung. „Damit können wir zum einen verhindern, dass Überkapazitäten aufgebaut werden. Zum anderen haben wir damit die Voraussetzung geschaffen, dass bei einer Stabilisierung der Gesamtlage die Produktion kurzfristig wieder hoch gefahren werden kann“, so Hein.
Durchhalten ist bei der ZF angesagt
Ein Stellenabbau bei den Passauer und Thyrnauer ZF-Werken wäre eine mittlere bis schwere Katastrophe für Ostbayern. Die ZF ist seit jeher der größte Arbeitgeber in unserem Raum. Auch gar nicht daran zu denken wieviele Zulieferer und Dienstleister alleine die ZF Passau im ostbayerischen Raum hat. Wie die ZF und ihre Mitarbeiter bisher der Krise entgegengetreten sind ist beispielhaft und vorbildlich. Ich bin mir auch ziemlich sicher das dies noch bis ende des Jahres so bleiben wird. Dennoch ist eins auch klar: Wenn sich die Auftragslage auch 2010 nicht merklich bessert wird auch die ZF nicht von Stellenabbau verschont bleiben. Bis dahin heißt es für alle Durchhalten und auf eine Stabilisierung der Automobilwirtschaft, zumindets im kommenden Jahr, hoffen. Allerdings fallen für 2010 durch die sinnlose Abwrackprämie einige Autokäufe schon mal flach, weshalb es hier 2010 auch ein Loch geben wird was es ohne Abwrackprämie nicht gegeben hätte. Aber naja, die Politiker wollten das so.