Werbegeschenke oder Kunden, und wie man sie verführt
Sie wollen Ihre Kunden nicht verführen, sondern seriös beraten? Wo steht geschrieben, dass das eine das andere ausschießt? Der Mann, der seiner Angebeteten schöne Blumen schenkt, ist sicherlich auch ein feiner Kerl, der es ehrlich meint und aufrichtiges Interesse an der Dame hat (das sollte man jedenfalls meinen). Trotzdem verfolgt er mit den Blumen natürlich auch eigene Interessen. Und das ist mehr als legitim. Und die Umworbene? Sie nimmt die Blumen gern, aber auch sie weiß, dass sie nicht aus lauter Selbstlosigkeit des Mannes in ihren Händen landen. Ihr ist natürlich auch klar, dass die Blumen nur der erste Schritt sind. Es folgen die Nächsten und so gehen beide gemeinsam den verlockenden Weg der Verführung (im besten Fall zumindest).
Kunden wollen verführt werden
Einkaufen hat immer auch etwas mit Verführung zu tun. Sie beginnt beim Kunden selbst. Er ist es, der sich entschließt, sich ins Getümmel zu stürzen, shoppen zu gehen oder auch ganz pragmatisch einzukaufen. Bevor er Ihren Laden betritt, sorgt er also erst einmal selbst dafür, dass die Lust am Verführtwerden entsteht. Wenn er sich also quasi in Stimmung gebracht hat, sind Sie dran. Jetzt geht es darum, den Kunden zu motivieren. Daran ist überhaupt nichts Verwerfliches, Sie haben schließlich gute Produkte zu ausgezeichneten Preisen. Also machen Sie Appetit auf mehr. Das ist gar nicht so schwer, und seriös bleiben Sie auch noch dabei.
Große Spiegel, enge Gänge und Versteckspielen
Spiegel machen Räume größer. Aber darum geht es in diesem Fall gar nicht. Es geht darum, bestimmte Produkte größer erscheinen zu lassen. Sogenannte Eye-Catcher gibt es in jedem Geschäft. Im Supermarkt ist es meist frisches Obst, in Buchhandlungen sind es die Bestseller, die die größte Aufmerksamkeit erregen. Sie sollten in jedem Fall einen zentralen Platz für diese Blickfänger einrichten. Und um den Effekt zu erhöhen, können sie oberhalb oder seitlich zusätzliche Spiegel anbringen. Sicher haben Sie das hin und wieder schon einmal gesehen. Es erhöht die Reizwirkung.
Enge Gänge brauchen Sie nicht. Ihre Kunden sollen schon Platz haben. Aber „Raser“ in Ihrem Geschäft sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Wer nur schnell seine drei oder vier Dinge unter den Arm klemmt und schnellen Schrittes zur Kasse eilt, wird nur wenig Sinn für Verführungen entwickeln. Das soll er aber, daher schmücken Sie Ihre Gänge ein wenig. Stellen Sie Verkaufstische in der Mitte auf, die mit spannenden Produkten und attraktiven Preisen locken. Wer erst einmal zu einem Slalomlauf ansetzen muss, ist offener für die Dinge, die ihm begegnen.
Kenne Sie Ihre Stammkunden gut? Bestimmt, aber das ist hier nicht die Frage. Eher umgekehrt wird ein Schuh draus. Wie gut kennen Ihre Stammkunden Sie? Vermutlich auch sehr gut, und das ist nicht in jeder Hinsicht optimal. Wenn Ihre Kunden Ihr Geschäft so gut kennen, dass Sie selbst mit verbundenen Augen sofort wissen, wo sie was finden, dann führt das zu zwei Konsequenzen. Erstens fühlen Sie sich sicher und wohl bei Ihnen, weil sie nicht lange suchen müssen. Und zweitens werden Sie nur in absoluten Ausnahmefällen zu spontanen Käufen neigen. Ihr Blick geht an die vertrauten Orte und Plätze, die gewünschten Produkte werden herausgefischt und der Kunde ist schneller an der Kasse, als Sie gucken können. Sicher wird jetzt auch deutlich, warum große Supermärkte immer mal wieder Ihre Produktpalette neu anordnen. Als Kunde reagiert man darauf entweder verwirrt, verärgert oder neugierig. In jedem Fall aber werden Ihre Kunden das Sortiment mit völlig neuen Augen betrachten und ganz sicher auch wieder einmal Interesse an anderen Dingen entwickeln, die es bei Ihnen für sie gibt.
Charmantes Werben
Es geht nicht darum, Ihre Kunden zu verunsichern oder gar zu manipulieren. Es geht darum, charmante Mittel anzuwenden, um ihn immer wieder darauf aufmerksam zu machen, was Sie ihm alles bieten können. Manchmal sind es die kleinen Dinge und die unauffälligen Gesten, die große Wirkung erzeugen. Und die hier aufgeführten kleinen Hilfsmittel sind sicherlich effektiver als Ihre Kunden mit einem Strauß Blumen zu beglücken. Denn das würde sie tatsächlich verwirren.
Werbegeschenke funktionieren auch nur wenn sie zu dem Kunden passen, man verliert immer viel durch vereinheitlichung des kunden