Porsche Chef Wendelin Wiedeking wirft das Handtuch
Heute morgen wurde es amtlich: Der vielleicht beste deutsche Manager, Wendelin Wiedeking, verliert den Machtkampf mit Ferdinand Pierch und verlässt mit sofortiger Wirkung das Porsche Unternehmen. In einer Marathonsitzung bis in die frühen Morgenstunden wurde dies beschlossen und somit wird Porsche wohl die zehnte Automarke im Volkswagen Konzern werden. Nachfolger Wiedekings wird der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht. Wiedeking legte auch sein Aufsichtsratsmandat bei VW und Audi nieder.
Der Abgang Wiedekings soll mit einem „goldenen Handschlag“ erfolgen, versüsst durch eine stolze Abfindung in Höhe von 50 Millionen Euro. Die Hälfte davon, also 25 Millionen, gibt Wendelin Wiedeking an eine soziale Stiftung der Porsche Konzerns ab. Noch vor Tagen wurde bei einem Abgang Wiedekings mit einer Rekordabfindung von ungeheueren 250 Millionen Euro gerechnet, was sich nun allerdings nicht bestätigte. Wiedeking galt weltweit als einer der besten Manager überhaupt, einziger Kritikpunkt war allerdings sein im internationalem Vergleich sehr hohes Gehalt. So hat Wiedeking zuletzt im Jahr 2008 satte 77 Millionen Euro verdient.
Wiedeking machte Porsche zum Weltunternehmen
Trotz aller Kritik an dem stets sehr hohen Gehalt machte Wiedeking unbestritten einen außerordentlich guten Job. Als er 1993 die Geschäfte bei Porsche übernahm steckte der Sportwagenhersteller in einer tiefen Krise. Die Porsche Aktie hatte damals gerade mal einen Wert von umgerechnet drei Euro. Wiedeking räumte bei Porsche ordentlich auf. Die knallharten Umstrukturierungsmaßnahmen griffen schnell und so konnte Porsche während der Ära Wiedeking seinen Marktwert von 300 Millionen Euro auf satte 25 Milliarden Euro (im Jahr 2007) steigern. Experten sahen Wiedeking immer auch als einen Top-Kandidaten an der Führungsspitze größerer Konzerne, wie etwa auch des VW-Konzerns. Da wurde er bereits als legitimer Nachfolger Ferdinand Pierchs gehandelt. Wiedeking selbst winkte aber stets ab und stand voll und ganz zu Porsche.
Wiedekings soziale Ader
Wiedeking gründete im Jahr 2008 zwei gemeinnützige Stiftungen und stattete diese mit jeweils 5 Mio. Euro aus seinem Privatvermögen aus. Die Stiftungen in seinem Heimatort Beckum und seinem langjährigen Wohnort Bietigheim-Bissingen verfolgen ausschließlich gemeinnützige Zwecke und haben als wesentliches Ziel die Unterstützung bedürftiger Familien, Kinder und Jugendlicher. Nun soll auch die Hälfte seiner 50 Millionen Abfindung in diese Stiftungen laufen. Feiner Zug wie ich finde.
Emotionaler Abschied von der Belegschaft
Vor gut 5000 Porsche Mitarbeitern gab es am Nachmittag einen wirklich emotionalen Abschied von Wendelin Wiedeking. Die gesamte Vorstandschaft sprach zu der versammelten Belegschaft und als Wendelin Wiedeking ans Mikrofon trat geb es erst einmal minutenlangen Applaus. Die Porsche Mitarbeiter wissen alle ganz genau wenn sie zu verdanken haben wo sie jetzt stehen. Ich selber bin wirklich enttäuscht das die deutsche Wirtschaft so einen Macher wie Wiedeking nun verliert und ich hoffe sehr das er vielleicht noch einmal in irgend einer Form zurückkommt. Muss ja nicht bei Porsche sein, aber solche Manager braucht das Land !!
Und wieder ein Manager mit Millionenabfindung!!! Das ist ja Wahsinn, das kann der ja im Leben nicht mehr verpulvern.