Stillstand bei VW – Erstmals seit 25 Jahren Kurzarbeit
Seit gestern stehen auch bei den deutschen VW-Werken die Bänder still. Erstmals seit 25 Jahren herrscht beim größten europäischen Autohersteller Kurzarbeit. Betroffen sind hier rund 61 000 von insgesamt 92 000 Beschäftigten. Nur die Sparten Forschung und Entwicklung sowie Teile der Komponenten- fertigung bleiben von der Kurzarbeit unberührt.
Betriebsratchef Bernd Osterloh meinte jedoch das es bei VW im Vergleich zu anderen Autoherstellern noch sehr gut aussehe. Der Konzern profitiere massiv von der Abwrackprämie, wodurch es momentan einen Ansturm auf die Modelle Polo und Fox gibt, und auch der Golf wird wieder verstärkt nachgefragt. Insgesamt erwartet man bei VW wegen der vorherrschenden Krise einen Absatzrückgang von etwa zehn Prozent.
Kurzarbeit in fast allen Automobil-Unternehmen
Nicht nur bei Volkswagen ist nun Kurzarbeit angesagt. Auch in den anderen großen Automobilkonzernen ist diese momentan aktuell. So schickt Daimler rund 50 000 seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit. In den Daimler-Werken in Stuttgart und Sindelfingen ist bis Ende März eine Vier-Tage-Woche geplant, zeitweise sogar eine Drei-Tage-Woche. Bereits im Dezember hatte Daimler 150 000 Beschäftigte in verlängerte Ferien geschickt. Bei BMW werden 27 000 Arbeiter in den Standorten Dingolfing, Regensburg, Landshut, München und Berlin in Kurzarbeit geschickt. Auch beim bayerischen Autobauer gab es bereits im Dezember Produktionskürzungen und verlängerten Weihnachtsurlaub. Audi hat für die beiden Wochen um Fasching und in der Woche vor Ostern Kurzarbeit angemeldet. Betroffen sind hiervon rund 25 000 Beschäftigte. Im Porsche Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen sollen bis zur Sommerpause die Bänder für 30 Tage stillstehen. MAN vereinbarte Kurzarbeit für insgesamt 9400 Arbeitnehmer. Insgesamt wird bei dem LKW Bauer im ersten Halbjahr an 70 Tagen (!) nicht produziert.