Was tun, wenn der Strompreis die Haare zu Berge stehen lässt?
Politiker versprechen gern sinkende Preise für Strom. Kein Wunder, der Strompreis ist hoch, man macht sich also im Grunde schnell und einfach Freunde, wenn man eine Senkung ankündigt. Allein die Praxis zeichnet ein anderes Bild. Jahr für Jahr steigen die Energiepreise, die Gelackmeierten sind meist Privathaushalte. Wie kommt das? Und was kann man dagegen tun?
Ein Fass ohne Boden? Nein!
Tatsächlich wird der Strompreis gesenkt. Immer wieder, im Kleinen sozusagen. Profiteure sind allerdings meistens Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf dem Verbrauch von viel Strom beruht. Sie werden entweder ganz oder zu Teilen von der sogenannten EEG-Umlage befreit (EEG steht für das Erneuerbare Energien Gesetz). Je größer und mächtiger das Unternehmen, desto leicht kann es die Forderung nach staatlichem Entgegenkommen bei der Zulage durchsetzen. Die Argumentationskette ist immer gleich: Zu teurer Strom gefährdet Arbeitsplätze, zu teurer Strom lässt die Unternehmen ins Ausland abwandern, zu teurer Strom ist also schlecht.
Und die Privathaushalt? Der kann – so scheint es – dem Treiben nur zuschauen, er ist der Politik machtlos ausgeliefert. Doch so ist es nicht. Der liberalisierte Strommarkt lässt viele Anbieter zu, teils regional, teils bundesweit agierend. Den passenden Stromanbieter zu finden, ist gar nicht so schwer, man muss nur einen Vergleichsrechner nutzen und findet schnell und einfach günstige Tarife für Privathaushalte.
Keine Lust auf Bürokratie?
Kein Stromanbieter hat ein Interesse daran, dass ihm seine Kunden weglaufen. Deshalb werden sie sich hüten zuzugeben, wie einfach ein Anbieterwechsel ist. Viele Menschen wissen das nicht und scheuen daher einen Wechsel. Sie fürchten hohe bürokratische Hürden, einige haben sogar Angst davor, eine Weile ohne Strom dazustehen.
Keine diese Sorgen steht jedoch auf festen Füßen, im Gegenteil. Da wäre zunächst einmal die Versorgungssicherheit. Einerseits klingt es beinahe schlüssig, wenn ein wechselwilliger Kunden befürchtet, dass der Ex-Anbieter ihm womöglich Steine in den Weg legen will und kurzerhand für eine Weile den Strom abstellt. Wegen „technischer Probleme“ beispielsweise. Andererseits macht ihm der Gesetzgeber einer Strich durch die Rechnung, denn jeder Haushalt muss (!) – und zwar unabhängig davon, zu welchem Stromanbieter er wechselt – mit Hausstrom versorgt werden.
Und die bürokratischen Hürden?
Die sind völlig unwichtig, denn mit dem Wechsel hat der Kunde selbst in der Regel überhaupt nichts zu tun. Der neue Anbieter übernimmt das Formelle sehr gern und kümmert sich um alles, was für den Wechsel nötig ist. Der Kunde muss lediglich seinen Antrag ausfüllen, der Rest geht ganz von selbst.
Und wie ist das mit dem Ökostrom?
Viele Menschen spielen mit dem Gedanken, sich künftig mit Ökostrom versorgen zu lassen. Im nächsten Gedankengang stellt sich die Frage, ob es günstige Tarife für Privathaushalte auch von Ökostromanbietern gibt.
Die Antwort lautet: Jein.
Ob der Ökostromanbieter tatsächlich preiswerter ist als der derzeitige Stromversorger, lässt sich pauschal nicht sagen, doch ein Vergleich ist online problemlos möglich. Es kommt gar nicht so selten vor, dass Ökostrom günstiger ist als der konventionelle Strom des bisherigen Versorgers. Durch einen Vergleichsrechner ist diese Frage also schnell beantwortet.
Viele Menschen, die sich für Ökostrom entscheiden, tun das aber ohnehin nicht primär, weil sie unbedingt den günstigen Tarif suchen. Ihnen geht es vielmehr um die Sache an sich, sie wollen der Umwelt etwas Gutes tun entscheiden sich daher für „grünen“ Strom. Dennoch ist es schon seit Jahren nicht mehr so, dass ökologisch sauber erzeugten Strom nur etwas für Menschen ist, die bereit und in der Lage sind, dafür entsprechend tief ins Portemonnaie zu greifen. Die Tarife haben sich nach und nach immer mehr angepasst und so ist es gut möglich, auch Ökostrom bezahlbar von einem entsprechenden Anbieter beziehen zu können.
So oder so: Schwer ist der Anbieterwechsel heute nicht mehr. Worauf also noch warten?