Wirtschafts-Nachrichten-Ticker vom 20. Februar 2009
Ver.di fordert fünf Prozent mehr Geld für Drucker. Die Gewerkschaft Ver.di fordert für die rund 170 000 Beschäftigten der Druckindustrie fünf Prozent mehr Geld. Das hat die dafür zuständige Tarfikommission beschlossen, wie die Gewerkschaft gestern in Berlin mitteilte. Der derzeit bestehende Tarfivertrag läuft zum 31. März aus. Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) in Wiesbaden nannte die Forderung von Ver.di als „vollkommen unrealistisch“. Die Tarifverhandlungen starten am 02. April.
Heftiger Einbruch – aber keine Panik bei Unternehmen
In der deutschen Wirtschaft bricht trotz der heftigsten Krise seit Jahrzehnten keine Panik aus. Laut dem deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) beurteilen knapp 75 Prozent von mehr als 25 000 Unternehmen ihre Lage derzeit als befriedigend oder sogar gut. Die Hälfte rechnet mit besseren, zumindest aber konstanten Geschäften 2009. Ein Viertel blickt dagegen eher negativ in die Zukunft. 2009 werde das Bruttoinlandsprodukt wohl um drei Prozent zurückgehen, so der DIHK. Die Mehrheit der Unternehmen planen entgegen vieler Befürchtungen keinen Stellenabbau, hieß es weiter. Für 2009 werde im Schnitt dennoch ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um 300 000 auf dann insgesamt 3,6 Millionen Arbeitslose erwartet.
Jack Wolfskin weiter auf Wachstumskurs
Der Freizeit- und Outdoor Ausrüster Jack Wolfskin hat im vergangenen Jahr seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Bis Jahresfrist stiegen die Erlöse um knapp ein Drittel auf etwa 206 Millionen Euro, teilte das Unternehmen jetzt mit. Auf dem Hauptmarkt Deutschland legte der Umsatz um rund 30 Prozent zu. Besonders gut haben sich die Märkte in Osteuropa entwickelt: Dort stiegen die Gewinne um mehr als das Doppelte an. Europaweit betreibt Jack Wolfskin derzeit 200 Geschäfte, darunter 168 deutsche Filialen.
Brauer-Gewerkschaft droht mit Warnstreiks
Im Tarifstreit des bayerischen Braugewerbes, plant nun die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in den kommenden zwei Wochen bayernweit mit ersten Warnstreiks. Die NGG fordert für die rund 10 000 Beschäftigten im bayerischen Braugewerbe unter anderem eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um sechs Prozent. Die Brauereien bieten derzeit nur 1,7 Prozent.
Lage bei Wacker ist „gespalten“ – Photovoltaik boomt
Bei der Münchner Wacker Chemie AG mit Ihrem größten Fertigungsstandort in Burghausen stellt sich die momentane Lage völlig uneinheitlich dar. Bereits seit Januar ist das Tochterunternehmen Siltronic in Kurzarbeit, betroffen sind hier 1000 Mitarbeiter. Die Nachfrage auf dem Halbleitermarkt ist eingebrochen. Einen Nachfrageeinbruch spürt auch der Bereich für die Bau- und Automobilindustrie. Dagegen läuft weiterhin die Photovoltaik auf Hochtouren: Wacker investierte in diesen Bereich in den letzten Jahren über eine Milliarde Euro.